19. Januar 1902 Geburt in Warschau als dritter Sohn eines Arztes und einer Hebamme. In seiner Geburtsurkunde steht noch "David Oler". Erst später in Paris ändert er seinen Nachnamen in "Olère".

1915 Wegen seines herausragenden Talents wird David Oler schon als Teenager auf der Kunstakademie Warschau aufgenommen.

1921 Der junge Künstler kommt mit einem Stipendium nach Berlin und arbeitet u.a. für den Regisseur Ernst Lubitsch als Maler und Studiodekorateur.

1928 lebt David Oler im Pariser Intellektuellen-Viertel Montparnasse, wo er mit Künstlern wie Max Ernst und Modigliani in Kontakt kommt. Sein Geld verdient er als Dozent und Plakatdesigner bei dem Filmstudio Paramount.

1930 - 1937 Heirat mit Juliette Ventura und Umzug in bürgerliche Noisy-le Grand. David Olère bekommt einen Sohn – Alexandre – und nimmt 1937 die französische Staatsbürgerschaft an.

1939 Bei Beginn des 2. Weltkriegs wird David Olére wird als französischer Staatsbürger zur Armee eingezogen.

1940 Nach der Niederlage Frankreichs besetzen die Nationalsozialisten Paris. David Olère verliert seine Stelle im Filmstudio Paramount und muss ab 1942 – wie seine Frau und sein Sohn - den gelben Stern tragen.

20. Februar 1943 David Olère wird bei einer antijüdischen Razzia von der französischen Polizei verhaftet.

2. März 1943 Deportation David Olères zusammen mit 1000 anderen Juden mit dem Transport Nr. 49 nach Auschwitz Birkenau. 881 der Deportierten wurden direkt nach der Ankunft in Auschwitz als "nicht arbeitsfähig" ausselektiert und sofort ermordet.

1943 - 1945 David Olère wird zum Häftling Nummer 106144. Als Teil des "Sonderkommandos" wird er zur Arbeit im Zentrum der Massenvernichtungsmaschinerie Auschwitz gezwungen: Er verbrennt Leichen in den Krematorien, sieht wie den ermordeten Menschen Haare, Goldzähne und Wertgegenstände entwendet werden.

Sein Zeichentalent und die Tatsache, dass David Olère sechs Sprachen fließend spricht, machen ihn für die SS interessant. Olère verziert Heimatbriefe für die Deutschen und wird zeitweise auch für Übersetzungen von seinem Dienst im Krematorium III freigestellt.

19. Januar 1945 Als die Rote Armee Richtung Polen vordringt, wird das Lager Auschwitz in mehreren "Todesmärschen" evakuiert. David Olère gelangt so bis ins Österreichische Ebensee, wo er am 6. Mai 1945 von amerikanischen Soldaten befreit wird.

1945 - 1946 Obwohl er bis auf die Knochen abgemagert und geschwächt ist, beginnt David Olère noch am Tag seiner Befreiung, seine Erlebnisse in Zeichnungen festzuhalten und sie der US-Armee zu übergeben. Nur wenige Monate nach seiner Heimkehr wurde er vom Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa (SHAPE) in Louveciennes bei Paris beauftragt, umfassendes Zeugnis über seine Erlebnisse zum Zweck der Dokumentation der Naziverbrechen abzulegen. Für seinen wertvollen Beitrag wurde David Olère von Präsident Ike Eisenhower persönlich gratuliert. Die Szenen aus den Krematorien und detaillierte Pläne zum Aufbau der Krematorien gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des Vernichtungslagers Auschwitz. Später dienten die Zeichnungen der Reihe "MEMENTO" als Vorlagen für seine großformatigen Gemälde.

21. August 1985 David Olère stirbt im Alter von 83 Jahren. In seinen letzten Lebensjahren belastete David Olère die Tatsache, dass ein französischer Universitäts-Professor es gewagt hatte, öffentlich zu behaupten, dass die Gaskammern in Auschwitz-Birkenau nie existiert hätten, schwer.