Ich bin Antek Watroba, ich bin 17 Jahre alt, ich komme aus einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Auschwitz. Meine Einstellung zu diesem Ort der Erinnerung ist folgende: Man sollte die Erinnerung lebendig halten. Man sollte wissen, was hier passiert ist. Man sollte dieses Wissen teilen. Die Geschichte lehrt uns. Und wir sollten aus der Geschichte Schlüsse ziehen.

Schon seitdem ich ein Kind bin, war ich sehr nah an der Geschichte dran, die hier passiert ist. Meine Eltern und meine ganze Familie haben viel darüber berichtet, dass der Mensch solche schrecklichen Dinge angerichtet hat. Oft haben sie mir erzählt, was während des Zweiten Weltkriegs passiert ist, zu welchen Gräueltaten es gekommen ist und warum sie nicht noch einmal passieren dürfen.

Unsere Aufgabe ist es, vor allem die Aufgabe meiner Generation, dass wir uns erinnern, was hier passiert ist und das wir darüber Bericht erstatten. Auch weil die letzten Zeitzeugen gerade verschwinden. Es gibt nur noch eine kleine Anzahl von ihnen. Unsere Aufgabe ist es also, die Geschichte am Leben zu erhalten, darüber laut zu sprechen. Damit jeder sich erinnert, was hier passiert ist. Und ganz besonders wichtig ist es, dass unsere Kinder wissen, was hier passiert ist; dass sie daraus lernen und Schlüsse ziehen. Dass sie wissen, dass der Mensch zu allem fähig ist. Und dass wir nicht vergessen, wo das Menschsein an seine Grenzen kommt.